Der Advent ist da und mit ihm die Zeit der Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Aber bevor wir uns diesem Fest, dem guten Essen, dem Beisammensein und den Geschenken zuwenden, wollen wir an jedem Adventssonntag kurz zurückschauen und Bilanz ziehen. Auch wenn nicht alles, was wir uns vorgenommen haben, umgesetzt werden konnte, so freuen wir uns umso mehr für jeden Hund, der mit unser aller Arbeit – eben auch Ihrer und eurer Unterstützung – in ein schönes Heim vermittelt werden konnte. An vier davon wollen wir exemplarisch für alle Notfelle erinnern.
Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei,
dann drei …
… und mit dem dritten Licht erfreuen wir uns an dem Vertrauen, ohne dem eine Vermittlung gar nicht möglich wäre. Mit der Geschichte der jagdlich geführten Deutsch Drahthaarhündin, Britta, die heute ihr Leben als Edda in vollen Zügen genießen kann, möchten wir uns bei allen für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken.
Britta war ein deutscher Abgabehund. Da sie aber den jagdlichen Anforderungen ihres Halters nicht entsprach, verbrachte Britta ihr Leben in einem sehr kleinen Zwinger, den sie sich auch noch mit anderen Hunden teilen musste. Da diese sie mobbten, lebte Britta tagein tagaus bei jedem Wetter auf einer Holzkiste, so dass ihr Fleisch an den Sitz- und Liegestellen offen und wund war. Es brach einem das Herz, Zeuge eines solchen Tierelends geworden zu sein.
Aber: Wir urteilen nicht. Wir urteilen deshalb nicht, weil es niemandem helfen würde. Im Fokus steht der Hund und die Verbesserung seiner Lebensumstände. Diese erreichen wir nur mit der Zustimmung des Halters. So war es auch hier. Nur weil man auf unsere Professionalität vertraute, wurde uns überhaupt von Britta berichtet und letztlich um Hilfe gebeten.
Vollkommen abgestumpft, traumatisiert und sich in ihr Schicksal ergebend, verließ sie mit unserem Teammitglied ihr altes Umfeld. Britta hatte sich in sich selbst zurückgezogen, hatten kein Vertrauen mehr zum Menschen. Nur sehr langsam und in mikroskopisch-kleinen Schritten konnte dieses Vertrauen in der Pflegestelle wieder aufgebaut werden. Und auch wir vertrauten Britta und Ihren Anlagen. Wir begaben uns auf die Suche nach ihren passenden Menschen, die im Idealfall sensible Jäger sein sollten. Und wieder einmal wurden wir nicht enttäuscht!
Den Bericht zu Eddas jetzigem Jagdhund-Leben möchten wir gern mit allen teilen:
„Edda kam als geschundene Seele zu mir. Von Grund auf durch eine viel zu harte Ausbildungsmethode verdorben. Schnelle Handbewegungen und lange Gegenstände ließen sie erstarren und die blanke Angst stand in ihren Augen. Ich hatte sie nicht zum jagdlichen Einsatz vorgesehen und eine Passion war auch nicht wirklich zu erkennen.
Nun ist sie etwas mehr als ein Jahr bei mir. Körperliche Baustellen konnten wir gut beheben. Ihre fast zehn Jahre merkt man ihr kaum an. Trotz der schlechten Erfahrungen mit Menschen ist Edda sehr anhänglich und einfach nur ein Goldstück.
Jagdlich steht sie im vollen Einsatz. Sie macht eine wirklich sehr gute Riemenarbeit (Das Verfolgen einer Schweißfährte oder -spur mit dem angeleinten Jagdgebrauchshund; Anmerkung H4P) und begleitet mich regelmäßig zu Drückjagden. Einzig und allein den Apport haben wir aus unserem Programm streichen müssen. Das Trauma sitzt so tief, dass auch heute noch ein Ausruf „Apport“ genügt und sie verkriecht sich in die hinterste Ecke und macht unter sich.
Ich bin froh, dass ich sie habe. Ihre ruhige Art ist so bezaubernd und jagdlich ist sie so agil. „Der Hund hat zwei Gesichter“, sage ich immer. Die Liste mit Leuten, bei denen Edda sofort einziehen dürfte, ist inzwischen sehr lang. Sie wickelt einfach jeden um ihren Finger!“
Wir pflegen ein tiefes Vertrauen zu Gleichgesinnten,
vertrauen auch Sie auf uns,
Ihre Team von Hands4Paws / Helfende Hände für Jagdhunde in Not e.V.