Unsere Weihnachtsgeschichten.
Der Advent ist da und mit ihm die Zeit der Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Aber bevor wir uns diesem Fest, dem guten Essen, dem Beisammensein und den Geschenken zuwenden, wollen wir an jedem Adventssonntag kurz zurückschauen und Bilanz ziehen. Auch wenn nicht alles, was wir uns vorgenommen haben, umgesetzt werden konnte, so freuen wir uns umso mehr für jeden Hund, der mit unser aller Arbeit – eben auch Ihrer und eurer Unterstützung – in ein schönes Heim vermittelt werden konnte. An vier davon wollen wir exemplarisch für alle Notfelle erinnern.

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins …

… und dies ist für uns das Licht der Hoffnung. Mit ihm erinnern wir uns an die graue Schnauze, Öreg Vadazs, der heute Fritz heißt und sein Leben in vollen Zügen genießen kann.

Als der elfjährige Magyar-Vizsla-Rüde, Öreg Vadaz, Anfang des Jahres in unsere Vermittlung kam, war er nur noch ein Häufchen Elend. Von seinem Besitzer an einen Tierarzt zum Sterben übergeben, schwerhörig, mit Rückenproblemen und bisher nur außerhalb des Hauses gehalten, landete er bei unserer ungarischen Partnerorganisation mit nur wenig Hoffnung auf Überleben. Vadaz erhielt eine umfangreiche medizinische Versorgung, genügend Futter und viel menschliche Zuwendung. Besonders die Zuwendung half ihm dabei, in kleinen Schritten zurück ins Leben zu finden. Er wurde von Tag zu Tag stabiler und seine Augen fingen an zu leuchten.

Entgegen der Wahrscheinlichkeit auf Vermittlung eines so alten Rüden, entgegen jeder wirtschaftlichen Vernunft (und dazu gehört auch die wirtschaftliche Realität, dass dieses Geld bei einem anderen Notfell fehlen könnte!) wurde Vadaz von Hands4Paws aufgenommen. Wir treffen eben nicht alle Entscheidungen rational, oft auch emotional, mit dem Herzen und – in diesem Fall besonders wichtig – mit ganz viel Hoffnung.

Öreg Vadazs und wir wurden nicht enttäuscht. Es fand sich eine Familie in Bayern, die einen älteren Hund suchte. Wir konnten dieses Glück kaum fassen! Alles passte, unsere Hoffnung wurde Realität und so konnte der ab sofort Fritz heißende Senior schnell umziehen.

Wir haben von Fritz’ Familie einen Rückblick erhalten, mit dem wir den ersten Advent und das Licht der Hoffnung feiern wollen:

„Ende Februar zog Fritz nach München um. Er war dünn. Man sah ihm an, dass ihn der Einschnitt erschüttert hatte. Nicht nur äußerlich, auch innerlich. Aber er hat seine aristokratische Einstellung nicht verloren. Es dauerte, bis er angekommen war und uns vertraut hat. Er ist ein Clown, ein Kindskopf. Er ist ein alter Herr, ein Gentleman. Nachgiebig, sanft mit unserem 6jährigen Sohn. Er hat eine Engelsgeduld. Genießt jede Streicheleinheit, fordert diese ein, mit sanfter Impertinenz. Wickelt mit seinem Charme jeden um den Finger. Die Ruhe, Gelassenheit, die er ausstrahlt, zieht immer wieder Leute an.

Er ist überall mit dabei. Am Wochenende, wenn wir packen, um an den Flugplatz zu fahren, kommt er in Wallung. Er klebt an mir, damit er auf keinen Fall vergessen wird. Also steigt er als erster ins Auto und wartet – bei geöffneter Klappe – geduldig, bis alles gepackt ist. Hauptsache ER ist drin.

Im August ging es nach Südfrankreich. 2 Wochen dem Nichtstun frönen, Salamander jagen, die Sonne genießen. Er ist ein Sommer-Sonnenhund. Ich habe noch nie einen Hund gehabt, der sich so durchheizen lassen kann. Er wechselt von der Sonne nur kurz in den Schatten. Die Wärme ist sein Element, Kälte und Nässe hingegen gar nicht. Bei Regen sind unsere Runden kürzer, auch wenn er seinen Mantel anhat. Hier ist er noch unentschieden, was der größere Affront ist: der Mantel oder das Nasswerden.

Im September ging es zur Hegewaldprüfung in Straubing. Zwischen 200 Deutsch Drahthaar war er der Exot, aber mit Wohlwollen gesehen. Top im Gehorsam, unauffällig, selig schlafend mitten im Getümmel.

Seine inzwischen 12 Jahre sieht man ihm nicht an. Sportliche 27 kg hat er jetzt. Er eiert etwas vorne rechts. Das Hören ist nicht mehr gut. Das Sehen lässt nach. Aber das ist eben so, wenn man älter wird. Wir würden ihn nicht anders haben wollen.“

Wir geben die Hoffnung nicht auf,
tun Sie es auch nicht,

Eurer Team von Hands4Paws / Helfende Hände für Jagdhunde in Not e.V.